Mittel zum Zweck
Kein Ladenbau ohne Handels- und Marketingkonzept.
Dieser Artikel zeigt auf, was der Unternehmer tun kann bzw. tun muss,
um seine (Umsatz-) Ziele bei einem Umbau zu erreichen und Enttäuschungen
damit zu vermeiden.
Die Aktualisierung des Ladengeschäftes ist kein Selbstzweck: sie ist
nur dann gerechtfertigt, wenn die Wettbewerbssituation und die Wirtschaftlichkeit
des Unternehmens dadurch spürbar und nicht nur vorübergehend
verbessert wird. Und der Ladenbau darf nie isoliert betrachtet und betrieben
werden, denn Ladenbau ist immer nur Teil eines ganzheitlichen Konzeptes.
Das Umsatzpotential liegt im Bereich Rezept oder im Handelsbereich mit den
sogenannten freiverkäuflichen Produkten. Tatsache ist aber, dass der
Rezeptumsatz seit jeher durch Ärzte und Krankenkassen fremdbestimmt ist.
Der Handel mit freier Ware und der Verkauf an den Kunden ohne Rezept hingegen
bietet alle Möglichkeiten, durch intelligente Handels- und
Marketingkonzepte (mit dem Ladenbau als Teilbereich) sowohl Einfluss auf das
Kaufverhalten der Kunden zu nehmen, als auch auf die Kundenfrequenz.
Gerade das Ladenlokal bietet das Umsatzpotenzial, das es zusätzlich
zu nutzen gilt. 80 qm, statt mit Rezeptartikel mit Handelsware bestückt,
können einen Mehrumsatz von bis zu 500.000 DM im Jahr bedeuten, bei
nahezu gleichen Kosten. Und in vielen Fällen lässt sich die bereits
jetzt vorhandene Ladenfläche sogar noch erweitern, wenn man dem
Rezeptartikellager Fläche abgewinnen und somit Lagerkosten gegen
Verkaufsumsatz tauschen kann.
Ladenmarketing
Flexibles agieren auf Trends und Entwicklungen sind die Anforderungen,
neue Produktlinien und Kundenstrukturen die Chancen, die zukünftig
an den Marktauftritt und somit auch an den Ladenbau des Sanitätshauses
gestellt werden. Dieses Konzept nennt man Ladenmarketing, und es wird
angeboten als Interaktion der Firmen S-CON GmbH - Shop Consulting und der
Handels- und Dienstleistungsagentur MEDI-VITAL.
Um Umsatz und Ertrag im Handelsbereich zu steigern, braucht man mehr als
nur den festen Willen. Benötigt werden 1. die notwendigen Voraussetzungen
für den Einzelhandel und 2. das passende Konzept. Und bitte genau in
dieser Reihenfolge, denn es gibt auch Standorte oder Betriebsgrößen,
die für Umsätze im Einzelhandel einfach nicht geeignet sind.
Hier muss dem Unternehmer ehrlich gesagt werden: "Vergiss es, spar das Geld".
Doch die Fälle sind selten.
Was ist Ladenmarketing nun genau und warum ist es so wichtig? Hierzu
müssen die einzelnen Elemente des Ladenmarketing betrachtet werden,
die den Kaufvorgang vorbereiten und entscheidend beeinflussen. Zu unterscheiden
ist dabei zwischen den fix vorgegebenen Unternehmensfaktoren und den variabel
darauf abzustimmenden Konzeptbestandteilen:
- Unternehmensfaktoren
- Standortfaktor: Lage und Umfeld des Geschäftes
- Kundenfaktor: vorhandene und mögliche Zielgruppen
- Personalfaktor: Qualität der Mitarbeiter und deren Entwicklungspotential
- Konzeptbestandteile
- Ambiente: Ladenbau und Warenpräsentation
- Sortiment: Ware und Einkauf
- Marketing: Werbung und PR
Ausgeführt werden können hier nur allgemeingültige Aussagen.
Jeder Standort ist anders; die Filialisten wissen das am besten. Was in einer
Filiale fast den Umsatz alleine ausmacht, kann in einer anderen Filiale floppen.
Individuell geht vor Kopieren
Ladenmarketing bedeutet daher, dass der Betriebsinhaber veröffentliche
Konzepte oder Bilder von Ladeneinrichtungen nicht 1:1 auf das eigene
Geschäft übertragen kann. Ladenmarketing bedeutet salopp, dass
der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler. Nicht alles, was
der Chef persönlich für wichtig hält, ist es auch für
die Kunden. Daher ist Ladenmarketing auch die Anpassung professioneller
Konzepte auf einen individuellen Standort.
Die Lage und das Umfeld sind stets erste Voraussetzungen, um erfolgreich
Handel zu treiben. Dies war für das Sanitätshaus als reiner
Versorgungsbetrieb in der Vergangenheit sicherlich weniger wichtig.
Es spielte das Image hinsichtlich der fachlichen Kompetenz in der
Zusammenarbeit mit Ärzten und Patienten die alles entscheidende Rolle.
Der Handel aber lebt vom Zeigen seines Sortimentes und von der
Warenpräsentation, der Produktvielfalt und des Ambiente sowie
einer möglichst großen Zahl von Passanten bzw. Kundenkontakten.
Und diese gilt es auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen.
Die Fassadengestaltung ist die erste Kundenansprache. Im Schaufenster
werden die Wünsche geweckt, die zu Impulskäufen führen.
Ob eine Lage gut ist, lässt sich nur vor Ort beurteilen, man kann
dies aber auch oft schon an der zu zahlenden Miete erkennen. Natürlich
haben Unternehmen im Einzelhandel auch dann eine Chance., wenn sie sich
in weniger guten Lagen befinden, doch dann benötigen sie ein besonders
gutes Ladenmarketing.
Wer also in sein Handelsgeschäft investieren will, der sollte erst
mal prüfen, ob das hierfür erforderliche Kapitel an dem vorhandenen
Standort auch sinnvoll eingesetzt ist, oder ob nicht eher ein Umzug in eine
bessere Lage in Erwägung gezogen werden sollte.
Die Sortimente und das Ambiente, das Personal und das Marketing sind auf
den Kunden auszurichten, mit dem Ziel, (neue) Bedürfnisse bei ihm zu
wecken, ihn an das Geschäft zu binden und dauerhaft zufrieden zu
stellen.
Zielgruppenorientierung
Deshalb sind beim Ladenmarketing nicht nur sehr gute Kenntnisse der
Sanitätshausbranche von entscheidender Bedeutung, sondern auch das
Wissen um das Kundenverhalten im Konsummarkt. Denn auch im Sanitätshaus
nimmt die Profilierung durch Zielgruppenorientierung zu.
Das Fachgeschäft als Vollsortimenter ist fast Geschichte. Die
Emotionalisierung nimmt zu. Im Geschäft sollte das Bild-Erlebnis
durch Bildmotive erzeugt werden, um die Spannung und Faszination des
Zielkunden zu erhöhen. Der Kunde wird praktisch von
interessengesteuerten Faszinationspunkten auf all seinen Wegen begleitet.
Für die Branche der Sanitätshäuser gibt es jedoch einige
Besonderheiten, die sich hier der Fachhandel sogar zu Nutze machen kann.
Denn Kunden scheuen auch das Risiko. So wie der hybride Kunde mit dem
Porsche zu Aldi fährt, eine Sonnenbrille für 800 DM trägt,
aber beim Yoghurt fünf Pfennig sparen will, gibt es für jeden
Kunden Produkte, wo Qualität mehr zählt als der Preis. Und dies
gilt besonders beim Thema Gesundheit. Das Risiko, von einer x-beliebigen
Firma schlecht bedient zu werden, wiegt zu schwer und deshalb hat der
Gesundheitsfachhandel nach wie vor seine Existenzberechtigung. Hier
erwartet der Kunde klare Aussagen und durch "Auswahl-Beratung-Service"
eine Einkaufsqualität, für die er bereitwillig zahlt.
Ladenmarketing verlangt also gerade in einem so sensiblen Markt, wie es
der Gesundheitsmarkt mit seiner großen Facette an unterschiedlicher
Kundschaft ist, sehr viel Branchenkenntnis und Verständnis für
das Klientel.
Die richtige Ware - woher?
Wer im Handelsbereich Umsätze machen möchte, der benötigt
hierfür die richtige Ware. Dabei spielen die Ware bzw. das Handels-
und Warenkonzept eine sehr wichtige Rolle. Denn was an Waren geführt
werden muss, hängt ganz davon ab, welche Kunden man mit der Ware
bedienen möchte. Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden und
welche Bedürfnisse haben diese?
Was also gehört in ein intelligentes Handels- und Warenkonzept und
wo bekommt man diese Waren her? Hier geht es nicht ohne Beratung und Hilfe
von außen. Denn das verfügbare Spektrum an Waren geht in die
Hunderttausende von Artikeln und um hier den überblick zu behalten
und aus der Vielzahl der Produkte ein zielgruppengerechtes Sortiment
zusammenzustellen benötigt man mehr Zeit, als der einzelne hat.
Allein das Aufspüren neuer Lieferanten und die damit einhergehenden
Formalitäten sprengen in vielen Firmen die zur Verfügung
stehenden personellen Kapazitäten. Hier bietet künftig das
Internet Abhilfe. So steht z. B. ab Mitte Mai unter www.medi-vital.de
ein umfassendes Warenspektrum für alle Sanitätshäuser
zur Verfügung, wo rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche
leicht und ohne Mühe recherchiert und bestellt werden kann.
Auch kann so auf spontane Kundenwünsche eingegangen werden, indem man
kurzerhand das gesuchte Produkt via Internet in Sekunden aufspürt und
für ihn bestellt. Dieser Service ist zudem kostenlos.
Umsätze stehen in direktem Zusammenhang mit einem zeitgemäß
ansprechenden Laden, denn die gewünschte Ware findet der Kunde heute,
wenn auch nicht überall, aber bestimmt auch anderswo. Ladenbau
beeinflusst also in einem hohen Maße, ob der Kunde den Laden als
teuer oder billig, gemütlich oder ungemütlich, ordentlich oder
unordentlich, gut oder schlecht sortiert empfindet. Der Erfolg hängt
weniger vom verfügbaren Raum ab, sondern von dessen professioneller
Gestaltung. Langfristig gültige und wirksame Einzelhandelskonzepte
funktionieren nur auf der Basis eines markanten, aber stark
zurückgenommenen Designs der gesammten Einrichtung. Die Lösung
liegt in der Reduzierung und der Flexibilisierung.
Reduzierung und Flexibilisierung
Reduzierung bedeutet, dass Ladenbau nur Mittel zum Zweck ist. Es soll
ein Optimum der Warenpräsentation erreicht werden, aber es darf
dafür maximal nur soviel Geld investiert werden kann. Jedes Extra,
was die meisten Kunden sowieso nicht wahrnehmen, sollte unter
Rentabilitätsgesichtspunkten beurteilt werden. Daher heißt
es, auf alles überflüssige zu verzichten. Ladenbau ist zudem
nie für die Ewigkeit und je weniger der Unternehmer dafür zahlt,
desto schneller kann er wieder renovieren und umbauen und damit schneller
wieder aktuell sein. Spätestens nach acht bis zehn Jahren sollte die
Einrichtung grundlegend erneuert werden. Das bedeutet nicht, dass an der
Qualität und dem Design gespart werden soll. Qualifizierte Ladenbauer
mit Branchenerfahrung sind hier sicherlich dem Schreiner um die Ecke
überlegen.
Flexibilisierung bedeutet, dass bei Bedarf die Regale und die Einrichtung
auch mal verändert werden können. Regalböden rein oder raus,
Warensortimente mal neu zusammenstellen, von links nach rechts umdekorieren,
eine Aktionsfläche schaffen und nächste Woche wieder verschwinden
lassen. Und dies alles im Handumdrehen.
Wie eine professionelle Gestaltung von Ladenbau im Bereich
Sanitätshäuser aussehen kann, wird anschaulich z. B. in der
Broschüre "Geld verdienen mit der Handelsware" dargestellt, die bei
S-CON und MEDI-VITAL kostenlos bestellt werden kann.
Ladebau muss nicht teuer sein, es gibt ihn aber auch nicht umsonst.
Wer von günstigen Schreinerpreisen profitieren will, kann mit einem
freien Planungsbüro wie der Fa. S-CON GmbH zusammenarbeitet, die das
Know-how der Sanitätshausplanung beherrscht und unter deren
Federführung auch ein Schreiner mit der Ausführung beauftragt
werden kann.
Was Ladenbau kosten darf
Wer darüber hinaus seine Liquidität schonen möchte, der
kann die Gesamtleistung auch leasen. Hierzu bieten u. a. die genannten
Firmen als Angebot bereits einen Modulsatz für nur 175 DM pro
Monat bei 54 Monaten Laufzeit an, wo ca. 20 qm in Form eines Shop-in-Shop
professionell mit Ladeneinrichtung bestückt werden können.
Wer kann, dem steht auch die Möglichkeit offen, sich seine Einrichtung
planen und liefern zu lassen, aber selber zu montieren. Dies spart Geld,
denn mit Systemen, die als Module auch jederzeit erweiterbar sind, kann
einiges in Eigenleistung erbracht werden. Die Spannbreite der Preise kann
von 250 DM bis unendlich pro qm Ladenfläche gehen, wichtig ist nur
zu wissen, dass mit den Ansprüchen auch der Preis steigt und letztlich
der Unternehmer und nur er selbst bestimmt, wie teuer der Ladenbau wird.
Ladenbau, Handels- und Warenkonzept sowie Marketing müssen Hand in
Hand arbeiten. Denn als letztes, bindendes Element zwischen Kunde, Regal
und Ware, kommt das Marketing. Der Kunde ist kein Fachmann wenn es darum
geht zu erraten, welche Waren sich ihm dort präsentieren und schon
gar kein Hellseher wenn es darum geht zu erahnen, was sich neues in den
Räumen vollzogen hat. Er benötigt daher Informationen. In der
Werbung stark verbreitet ist der Einsatz von Bildmaterial: Bilder sagen
mehr als 1.000 Worte. Diese eignen sich auch ganz vorzüglich, um
kostengünstig aber wirksam auf das eigene Angebot hinzuweisen. Auch
lassen sich durch Bilder Produkte für den Kunden thematisch
bündeln.
Fazit: Konzept kommt vor Ladenbau
Handels- und Marketingkonzepte können erst dann wirksam werden,
wenn das gesamte Umfeld stimmt und die einzelnen unternehmerischen
Aktivitäten abgestimmt ineinander greifen. Der Kunde kommt, weil
er sich durch die Werbung, durch Schaufenster oder Mund-zu-Mund-Propaganda
angesprochen fühlt. Er betritt und verweilt nur dann im Ladenlokal,
wenn er sich angesprochen und wohl fühlt. Er kann nur dann Interesse
an der Ware bekommen, wenn er sie auch optisch erkennen kann und weiß,
welchen Nutzen sie für ihn stiften kann. Er wird sie nur dann kaufen,
wenn das Beratungs- und Verkaufsgespräch zu seiner Zufriedenheit waren.
Es nützt also kein Konzept, wenn die einzelnen Elemente und Faktoren
nicht aufeinander abgestimmt sind, oder schlicht nicht beachtet werden.
Autor: Dipl. Ing. Hans-Jürgen Freichel Dipl. Kfm. J. Rosenbaum |
Veröffentlicht in:
GesundheitsProfi April 2000/Nr. 4
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